Gold und Silber - Welches Edelmetall lohnt sich mehr?
Gold und Silber spielen seit Jahrhunderten für viele Anleger eine wichtige Rolle als Wertspeicher und Inflationsschutz. Viele Anleger suchen in unsicheren Zeiten nach Alternativen zu Aktien und Anleihen, um ihr Portfolio abzusichern. Edelmetalle bieten hier eine interessante Möglichkeit, allerdings gibt einige Unterschiede zwischen Gold und Silber, die du kennen solltest. In diesem Artikel erfährst du, warum sich eine Investition in diese Edelmetalle lohnen kann, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen und welche Möglichkeiten es gibt, in Gold oder Silber zu investieren.
Warum in Gold oder Silber investieren?
Gold wird oft als sicherer Hafen bezeichnet, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, Inflation oder geopolitischer Krisen. Auch Silber hat sich als Investment bewährt, weist aber eine größere Volatilität auf. Während Gold vor allem als Anlageobjekt dient, wird Silber auch in vielen industriellen Prozessen verwendet, was den Silberpreis stützen kann.
Ausblick auf die Gold- und Silberpreise 2025
Im Vorjahr wurde der Goldpreis angetrieben durch geopolitische Unsicherheiten, Inflationsängste und Zinserwartungen. Ist die Rallye jetzt vorbei und welchen Wert könnten Gold- und Silberpreis in 2025 erreichen? Analysten haben unterschiedliche Erwartungen für die Entwicklung der Gold- und Silberpreise in den kommenden Monaten. Während einige Experten Gold bei rund 2.800 bis 3.000 US-Dollar pro Feinunze sehen, gehen andere von einer stabilen Seitwärtsbewegung aus. Silber wird mit einer breiten Spanne zwischen 24 und 43 US-Dollar prognostiziert, was auf eine hohe Schwankungsanfälligkeit hindeutet. Möglicherweise bietet Silber damit mehr Renditechancen, allerdings auch eine höhere Volatilität.
Vor- und Nachteile von Gold und Silber als Investment
Motiv vieler Anleger für ein Investment in Gold sind die Idee einer langfristige Wertanlage und Inflationsschutz. Dabei schwankt Gold auch im Wert: Gold gibt nicht die Sicherheit eines Tagesgeldes oder kurzlaufender Staatsanleihen, die Schwankungen sind jedoch oft etwas geringer als bei Silber. Zudem entfällt beim Kauf von Anlagegold die Umsatzsteuer. Nachteile sind die im Vergleich zu Aktien oft niedrigeren Renditen. Außerdem ist Gold nicht „produktiv“, d. h. es erschafft keinerlei Wertschöpfung und generiert keine Erträge in Form von Dividenden oder Zinsen. Im Übrigen ist es auch schwierig, einen fairen Wert von Gold zu ermitteln.
Silber hingegen verzeichnet durch den industriellen Nutzens eine zusätzliche Nachfrage und hat aktuell ein höheres Renditepotenzial. Gleichzeitig unterliegt Silber stärkeren Schwankungen und wird in Deutschland mit 19 % Umsatzsteuer belegt, was für Anleger den Kauf im Vergleich zu Gold verteuert.
Investieren in Gold und Silber für Anfänger
Wer sich für Edelmetalle interessiert, hat verschiedene Optionen. Physische Barren und Münzen sind die klassische Variante, erfordern aber eine sichere Lagerung. Das heißt du benötigst einen Safe und solltest deine Hausratversicherung informieren, was je nach Wert der Edelmetalle einen höheren Beitrag mit sich bringt. Oder du hinterlegst diese Wertgegenstände in einem Bankschließfach, was dich wiederum Schließfachmiete kostet. Aktien von Gold- und Silberminen können eine indirekte Investitionsmöglichkeit darstellen, bergen jedoch das zusätzliche Risiko der Unternehmensentwicklung. Zudem hebeln Minenaktien oft den Edelmetallpreis, das heißt die Kurse dieser Aktien reagieren unter Umständen stärker nach oben wie nach unten als der Gold- oder Silberpreis selbst. Eine Alternative sind Edelmetall-ETCs, die an der Börse gehandelt werden und mit physischem Gold oder Silber hinterlegt sind.
Aufgepasst: was ist der Unterschied zwischen einem ETF und einem ETC?
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der einen Index passiv nachbildet und breit diversifiziert in verschiedene Aktien oder Anleihen investiert. Ein ETC (Exchange Traded Commodity) hingegen ist ein börsengehandeltes Produkt, das speziell für Rohstoffe (engl. Commodities) wie Gold und Silber oder auch Erdöl oder Agrarprodukte entwickelt wurde. Der wichtigste Unterschied: ETFs unterliegen der regulären Fondsregulierung. Das bedeutet, dass ETFs als Sondervermögen vor einer Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft geschützt sind, während ETCs als Schuldverschreibungen gelten und dadurch in die Insolvenzmasse der Kapitalanlagegesellschaft fallen können. ETCs beinhalten also vom Grundsatz her ein zusätzliches Emittentenrisiko, das du bei ihrer Entscheidung berücksichtigen solltest.
ETCs sind entweder mit physischem Gold oder Silber hinterlegt oder basieren rein auf Derivaten, d. h. die Wertentwicklung des Rohstoffes wird mit Finanzinstrumenten „synthetisch“ nachgebildet. Die physische Besicherung bringt Anlegern eine höhere Transparenz und Sicherheit. Im Insolvenzfall dürfen die physischen Edelmetallbesicherungen nicht verwertet werden, weshalb darauf bei der Auswahl des richtigen ETCs Wert gelegt werden sollte.
Steuerliche Aspekte beim Investment in Gold und Silber
Ein großer Vorteil von physischem Gold und Silber in Deutschland ist die Steuerfreiheit von realisierten Gewinnen nach einer Haltedauer von mindestens einem Jahr für Privatanleger: Gewinne aus dem Verkauf sind dann nicht steuerpflichtig. Wer innerhalb eines Jahres verkauft, profitiert in 2025 von einer Freigrenze von 1.000 Euro pro Jahr. Investierst du per ETC in Xetra-Gold, der auch mit physischem Gold hinterlegt ist, fällt ebenfalls keine Kapitalertragsteuer an, sofern die Haltedauer über einem Kalenderjahr liegt. Vorsicht jedoch bei anderen Fonds oder Finanzprodukten, frage im Zweifel deinen Steuerberater!
Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Edelmetallen liegt in der Umsatzsteuer: Während der Kauf von Anlagegold in Deutschland von der Umsatzsteuer befreit ist, unterliegt Silber dem regulären Umsatzsteuersatz von 19 %. Dies verteuert den Kauf von physischem Silber und sollte bei der Anlageentscheidung berücksichtigt werden.
Die Umsatzsteuer lässt sich vermeiden, wenn das Silber in Zollfreilagern außerhalb der Eurozone eingelagert wird, was mit höheren Kosten verbunden sein kann, oder aber durch einen Kauf von Silber-ETCs. Dies stellt einen großen Wettbewerbsvorteil von Silber ETCs im Gegensatz zu physischem Silber dar.
Wie viel Gold und Silber gehören beispielsweise zur Altersvorsorge ins Portfolio?
Edelmetalle können je nach Anlageziel eine kluge Beimischung fürs Portfolio zu darstellen. Ein Anteil von 5 bis 10 % wird oft als sinnvoll betrachtet, um eine gewisse Stabilität und Absicherung gegen Krisen zu erreichen. Gold und Silber sollten also nicht als alleinige Geldanlage dienen, sondern als ergänzender Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios.
Fazit: Gold und Silber als langfristige Strategie
Gold und Silber können im Rahmen eines langfristigen Investments, beispielsweise auch zur Altersvorsorge, eine spannende Ergänzung im Rahmen der individuellen Anlagestrategie darstellen und als eine kluge Alternative zu Bausparverträgen, Rentenversicherungen und anderen vermeintlich „sicheren“ jedoch meist äußerst unrentablen Finanzprodukten dienen. Während Gold von vielen Anlegern insbesondere in Krisenzeiten oder als Inflationsschutz geschätzt wird, bietet Silber durch seine industrielle Nachfrage zusätzliche Chancen. Wer in Edelmetalle investieren möchte, sollte dennoch Volatilität einkalkulieren, sich vorab gut informieren, steuerliche Aspekte berücksichtigen und eine geeignete Lagerung einplanen bzw. ein Investment in ETCs in Erwägung ziehen. Die richtige Mischung aus Aktien bzw. Aktien-ETFs, Edelmetallen und anderen Anlageklassen sorgt langfristig für ein stabiles und renditestarkes Portfolio.
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Stand 15.02.2025