Steuerfreie Dividende: Gibt es das wirklich?

Dividenden sind eine attraktive Möglichkeit, mit Aktien passives Einkommen zu generieren. Gibt es eine Möglichkeit, sie steuerfrei zu erhalten? Finde heraus, welche Strategien wirklich funktionieren!

Was du als Anleger wissen solltest

Als Einsteiger in die Welt der Geldanlage ist es wichtig, die verschiedenen Einkommensarten und deren steuerliche Behandlung zu verstehen. Eine häufige Frage lautet: Gibt es steuerfreie Dividenden? In diesem Beitrag klären wir, was Dividenden sind, wie sie in der Regel besteuert werden und unter welchen Umständen du von steuerfreien Dividenden profitieren kannst.

Was sind Dividenden?

Wenn du Aktien eines Unternehmens besitzt, bist du Miteigentümerin dieses Unternehmens. Der Gewinn einer Aktiengesellschaft steht grundsätzlich den Aktionären zu. Dabei wird die Gewinnverwendung auf der Hauptversammlung beschlossen: Gewinne können im Unternehmen für Reinvestitionen einbehalten oder als Dividende ausgeschüttet werden. Diese Ausschüttungen erfolgen je nach Unternehmen jährlich, halbjährlich oder quartalsweise. Bei deutschen Unternehmen hast du meist eine Jahresdividende, US-Unternehmen zahlen in der Regel eine Quartalsdividende. Diese fällt dann je Quartal niedriger aus, dafür erhältst du sie viermal im Kalenderjahr. Dividenden können eine interessante Einnahmequelle neben den Kursgewinnen sein, da du dadurch einen Cashflow erwirtschaftest und zudem Unternehmen mit stabilen und idealerweise steigenden Dividenden diese meist auch in schwachen Börsenphasen ausschütten.

Wie werden Dividenden in Deutschland besteuert?

In Deutschland unterliegen Dividenden der Abgeltungsteuer von 25%. Zusätzlich fallen der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer an, sodass die Gesamtsteuerbelastung etwa 27–28% beträgt. Diese Steuern werden automatisch von deiner Bank oder deinem Broker einbehalten und an das Finanzamt abgeführt, sofern du bei einem deutschen und nicht bei einem internationalen Broker dein Depot hast.

Gibt es steuerfreie Dividenden?

Grundsätzlich sind Dividenden steuerpflichtig. Allerdings gibt es Ausnahmen:

  • Sparerfreibetrag: Jede Person hat einen jährlichen Freibetrag für Kapitalerträge von 1.000 Euro (für zusammen veranlagende Ehepaare 2.000 Euro). Bis zu diesem Betrag bleiben deine Kapitalerträge, einschließlich Dividenden, steuerfrei. Der Freibetrag gilt genauso für realisierte Kursgewinne. Daher sollte dieser nicht der Grund für deine Entscheidung zum Kauf einer „Dividendenaktie“ sein. Achte stets auf die Gesamtrendite und nicht nur auf die Dividendenrendite! Um den Freibetrag für deine Kapitalerträge zu nutzen, musst du einen Freistellungsauftrag bei deiner Bank oder deinem Broker einreichen.

  • Ausschüttungen aus dem steuerlichen Einlagenkonto: Einige wenige deutsche Unternehmen schütten Dividenden aus ihren Einlagenrücklagen aus, dem sogenannten steuerlichen Einlagenkonto. Diese Ausschüttungen gelten im Jahr der Auszahlung als steuerfrei, da sie als Rückzahlung von Einlagen betrachtet werden und nicht als Gewinnausschüttung. Beispiele für solche Unternehmen sind:
    – Deutsche Telekom
    – Freenet
    – Jenoptik
    – Telefonica Deutschland

    Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Steuerfreiheit nur eine Aufschiebung der Steuerlast darstellt. Beim späteren Verkauf der Aktien wird der steuerfreie Betrag vom Kaufpreis abgezogen, was zu einem höheren zu versteuernden Veräußerungsgewinn führt.

Worauf solltest du achten?

Freistellungsauftrag einreichen: Stelle sicher, dass du einen Freistellungsauftrag in Höhe deines Sparerfreibetrags bei deiner Bank oder deinem Broker eingereicht hast, um den Freibetrag optimal zu nutzen.

Informationen einholen: Informiere dich vor dem Kauf von Aktien darüber, ob das Unternehmen Dividenden aus dem steuerlichen Einlagenkonto ausschüttet. Diese Information findest du oft in den Investor Relations-Bereichen der Unternehmenswebsites oder in Finanznachrichten.

Langfristige Planung: Bedenke, dass die Steuerfreiheit von Ausschüttungen aus dem Einlagenkonto nur temporär ist und die Steuerlast beim Verkauf der Aktien anfallen kann. Plane deine Investments entsprechend langfristig und berücksichtige die zukünftige Steuerbelastung.

Achte auf die Gesamtrendite. Ein Sparerfreibetrag in Höhe von 1.000 Euro führt für dich dazu, dass du auf 1.000,- Euro Zinsen, Dividenden oder realisierte Kursgewinne Kapitalertragsteuer sowie Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer von insgesamt rund 27% sparst. Somit bedeutet dies eine Steuerersparnis von rund 270 Euro in einem Kalenderjahr. Dies sollte also nicht der entscheidende Grund für die Entscheidung zugunsten einer bestimmten Geldanlage sein!

Fazit

Während die meisten Dividenden in Deutschland steuerpflichtig sind, gibt es Möglichkeiten, von steuerfreien Ausschüttungen zu profitieren, insbesondere durch den Sparerfreibetrag und bestimmte steuerstundende Ausschüttungen aus dem steuerlichen Einlagenkonto von Unternehmen. Es ist jedoch wichtig, diese Strategien sorgfältig zu planen und die langfristigen steuerlichen Auswirkungen zu berücksichtigen. 

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Stand: 01.02.2025

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Katharina Dauenhauer

Katharina Dauenhauer ist Expertin für Vermögensaufbau und Finanzen. Nach einer Bankausbildung und einem Studium der Wirtschaftspädagogik leitete sie über viele Jahre an einer Berufsschule für Banken, Immobilien und Versicherungen den Fachbereich Wirtschaft und war lange als Prüferin im IHK-Prüfungsausschuss für Bankkaufleute tätig.

Die stetig steigende Arbeitsbelastung, das Gefühl im Hamsterrad aus Arbeit und Alltag festzustecken und die fehlende Möglichkeit eines stärker ortsunabhängigen Lebens unter Palmen bewegten Katharina schließlich dazu, ihren sicheren Job zu kündigen und von ihren Kapitalerträgen zu leben.

Heute lebt Katharina in Berlin und auf Mallorca und begleitet als passionierter Finanzcoach andere bei ihrem langfristigen Vermögensaufbau mit Leichtigkeit und System auf dem Weg in ihre finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit. 

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Katharina Dauenhauer

Katharina Dauenhauer ist Expertin für Vermögensaufbau und Finanzen. Nach einer Bankausbildung und einem Studium der Wirtschaftspädagogik leitete sie über viele Jahre an einer Berufsschule für Banken, Immobilien und Versicherungen den Fachbereich Wirtschaft und war lange als Prüferin im IHK-Prüfungsausschuss für Bankkaufleute tätig.

Die stetig steigende Arbeitsbelastung, das Gefühl im Hamsterrad aus Arbeit und Alltag festzustecken und die fehlende Möglichkeit eines stärker ortsunabhängigen Lebens unter Palmen bewegten Katharina schließlich dazu, ihren sicheren Job zu kündigen und von ihren Kapitalerträgen zu leben.

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